Konstruktive Diskussion beim Austauschabend "Vorsorgen ist Fürsorgen!"

2024 07 26 Pm Infoabend Pflege

Der CDU-Landtagsabgeordnete Sebastian Fischer lud in sein Bürgerbüro nach Großenhain zu einem Austausch- und Infoabend zum Thema „Vorsorgen ist Fürsorgen!“ ein. Dieser wurde gemeinsam mit
der Verbraucherzentrale Sachsen veranstaltet, die auch durch ihren Vorstand, Andreas Eichhorst, vertreten war. Mit Anett Wagner war die Rechtsberaterin der Verbraucherzentrale in Meißen zugegen, zudem als Vertreter der Pflegedienste Franz George, Geschäftsführer der „Medi Pflege“ Großenhain.

Die Meißnerin Manuela Lenuweit gab als pflegende Angehörige einen Einblick in den Alltag bei der Betreuung ihrer Tochter. Sie berichtete über die Herausforderungen und Schwierigkeiten, mit denen sie in der Vergangenheit konfrontiert war. Darunter fiel die Suche nach einer prädestinierten Pflegekraft sowie einem Platz in der Tagespflege ebenso wie der hohe und zuweilen kräftezehrende bürokratische Aufwand, der sich nicht zuletzt aus ungeklärten Zuständigkeitsfragen zwischen Amt und Krankenkasse ergab.

Andreas Eichhorst zeigte sich beeindruckt von ihrem Kampfgeist, durch den Frau Lenuweit schließlich mit all ihren Bemühungen erfolgreich war, und regte an, Wege wie den ihren als „Erfolgsgeschichte“ mehr in die öffentliche Wahrnehmung der Pflege zu rücken. Ein positiveres Image könne auch dazu beitragen, den Pflegeberuf attraktiver zu machen.

Aus Unternehmersicht berichtete Franz George von seinen Erfahrungen und teilte dabei die Besorgnis um Nachwuchs in diesem Berufsfeld. Gemeinsam wurden Überlegungen angestellt, wie junge Menschen dazu animiert werden können, einen Pflegeberuf zu erlernen. Herr George führte an, dass hierzu umfänglichere Möglichkeiten vonnöten sind, bereits in der Schulzeit praktische Erfahrungen auch im Pflegebereich zu sammeln.

Mit Hinblick auf die demographische Entwicklung in Sachsen werden Pflegekräfte in Zukunft noch gefragter sein als ohnehin schon. Die Bedeutung der Familien für die Pflege wird weiterhin hoch bleiben. Um die pflegenden Angehörigen bestmöglich zu unterstützen, gelte es, Beratungsmöglichkeiten auszubauen und bereits vorhandene Angebote wie jene der Verbraucherzentrale besser bekannt zu machen.

Sebastian Fischer zieht ein positives Fazit aus der Veranstaltung: „Es ist sinnvoll und wichtig, dass im Rahmen eines solchen Formates Menschen, die aus verschiedenen Blickwinkeln mit einem so bedeutenden gesellschaftlichen Thema konfrontiert sind, die dabei anfallenden Probleme schonungslos auf den Tisch legen können. Dass es etwa pflegebedürftige Menschen gibt, die Anspruch auf Betreuung haben, aber keine Pflegeplatz finden, ist ein extrem unbefriedigender Zustand – für sie selbst wie für ihre Angehörigen. Hier müssen wir als Politik dringend tätig werden und die Familien entlasten. Dass sich die Sächsische Union in ihrem Regierungsprogramm für die nächsten fünf Jahre zur Schaffung von mehr Plätzen in der Tages- und Kurzzeitpflege verpflichtet hat, war mir persönlich wichtig. Konstruktive und sachliche Diskussionen sind die wichtigste Voraussetzung, um hier möglichst konkrete und wirksame Maßnahmen zu treffen. Das Thema der Pflege ist ein zu bedeutsames, als dass man bestimmten politischen Akteuren zugestehen kann, es für ihre vulgäre Agitation auszubeuten, die keinerlei Lösungen anzubieten hat.“

Bild: Ronny Steinicke